Achtsamkeit verändert das gehirn
Diese Zeitverschwendung hat Ulrich Ott aus seinem Leben verbannt: "Anstatt mich über unpünktliche Menschen zu ärgern, sage ich mir: Wie schön, dass mir diese Personen Momente der Besinnung ermöglichen, die in meinem Zeitplan gar nicht vorgesehen waren. So ein innerer Positionswechsel mache aus dem grauen Alltag eine Erkundungstour und stimme heiter. Bei ihm selbst scheint das Reframing zu funktionieren. Der Diplom-Psychologe wirkt gelassen, sein Blick ist verschmitzt. Warum hilft Versenkung bei Angst, Stress oder Schmerzen? Welche Gehirnregionen werden bei mystischen Erfahrungen aktiviert? Kann man solche Bewusstseinsveränderungen überhaupt wissenschaftlich untersuchen? Ja, behauptet Ott: Mystik sei angewandte Neurowissenschaft, ihre Theorien seien bislang nur nicht sauber aufgeschrieben worden. Die Vorgehensweisen von Yogis, Derwischen oder Einsiedlermönchen seien mit jenen westlicher Wissenschaftler durchaus verwandt. Für beide gelte das Prinzip: "Hypothese, Methode, Ergebnisse", denn Mystik basiere nicht auf Glauben, sondern auf Erfahrung.
Achtsamkeit und Gehirnentwicklung
Der Ethik- und Achtsamkeitsexperte Dr. Zur Achtsamkeit gehört es, Geduld zu lernen und sich einer Art Ablenkungs- und Multitasking-Diät zu verschreiben. Das bedeutet beispielsweise, dass man sich beim Warten an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer nicht gleich mit dem Smartphone beschäftigt — und dass man das nicht als Verzicht, sondern als Gewinn begreift. Grundsätzlich kann man auch ohne zu meditieren achtsam sein. Doch bauen viele Meditationstechniken auf der Grundhaltung der Achtsamkeit auf — insbesondere, wenn sie auf den Moment gerichtet sind. Dann spricht man von Achtsamkeitsmeditation. Die vielfältigen positiven Wirkungen von Achtsamkeit und Meditation auf die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Gehirn sind inzwischen gut belegt. Studien zufolge kann Achtsamkeit unter anderem bei der Behandlung von Angstsymptomen, chronischem Stress und Schmerzen helfen. Was genau dabei im Gehirn passiert, erforscht unter anderem Dr. In dieser Gehirnstruktur, die für das Gedächtnis sehr wichtig ist, bildet sich die Dichte bei Dauerstress dagegen langsam zurück.
| Wie Achtsamkeit das Gehirn verändert | Das Achtsamkeitstraining " Mindfulness-Based Stress Reduction " MBSR stammt vom Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn. Die Wirksamkeit der Achtsamkeitspraxis wurde in vielen medizinischen Studien untersucht. |
| Achtsamkeitspraxis und neuronale Plastizität | Das Thema Achtsamkeit wurde lange in die Esoterikecke geschoben. Und das tut der Gesundheit gut. |
| Die Wirkung von Achtsamkeit auf das Gehirn | Bewusster leben, Stress abbauen und neue Energie sammeln. Achtsamkeit ist mehr als nur ein Trend — sie ist ein Mittel zu einem entspannteren Leben. |
Wie Achtsamkeit das Gehirn verändert
Das Thema Achtsamkeit wurde lange in die Esoterikecke geschoben. Und das tut der Gesundheit gut. Heute sind positive Wirkungen von Achtsamkeit auf geistige und körperliche Vorgänge wissenschaftlich belegt. Und auch die Krankenkassen zeigen zunehmend Interesse an Achtsamkeitsmethoden. Achtsamkeitsübungen können zur Entspannung oder Versenkung führen. Und die Zusammensetzung des Blutes sowie Bereiche des Gehirns verändern sich. Viele Psychotherapeuten sehen in der Achtsamkeit einen wichtigen Aspekt ihrer Behandlung. Durch Achtsamkeitsübungen gehen Beschwerden, wie etwa chronische Schmerzen nicht weg, doch sie quälen den Patienten weniger. Mit Methoden wie der Mindfulness-Based Stress Reduction, abgekürzt MBSR, auf Deutsch: Stressbewältigung durch Achtsamkeit, lernen Schmerzpatienten aus dem Teufelskreis negativer Gedanken, Gefühle und Fehlverhalten auszusteigen, in dem sie den Schmerz einfach nur als körperliche Empfindung wahrnehmen ohne Wertung. Das Achtsamkeitsprogramm hilft auch bei Depressionen oder Stress.
Achtsamkeitspraxis und neuronale Plastizität
Heute bin ich wieder krank vor Schmerz, ich muss mich unbedingt schonen'. Das ist ein Teufelskreis aus negativen Gedanken, Gefühlen und Verhalten, und der potenziert den Schmerz. Mit MBSR lernen sie, all das auf den Satz zu reduzieren: 'Ich habe eine körperliche Empfindung, mehr nicht'. Die Akzeptanz beendet nebenbei den Teufelskreis. Obwohl Patienten die positive Wirkung der Achtsamkeitspraxis immer wieder betonten, war sie unter Wissenschaftlern lange nicht anerkannt. Die sogenannten bildgebenden Verfahren, wie die Magnetresonanztomografie MRT , liefern nun seit einigen Jahren hochaufgelöste Bilder der Hirnstruktur und machen sichtbar und belegbar, was im Gehirn durch Achtsamkeitsmeditation geschieht. Der Mandelkern schrumpft — hier sitzt unserer Angstzentrum. Der Hippocampus wächst — er ist für Gedächtnisfunktionen zuständig. Auch die Gehirnsubstanz, die unsere Aufmerksamkeit steuert, kann schon nach relativ kurzer Zeit des Meditierens wachsen. In dieser Hirnregion soll verhandelt werden, wie Menschen Situationen beurteilen und emotional auf sie reagieren.